Oberzent – Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Stadtverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Oberzent wurde Thomas Väth (Gebhardshütte) als Sprecher, Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden) als Schatzmeisterin und Walter Braner (Finkenbach) als Schriftführer für zwei Jahre gewählt. .
Die Fraktionssprecherin der Stadtverordnetenfraktion, Elisabeth Bühler-Kowarsch, berichtete im Anschluss ausführlich über die parlamentarischen und außerparlamentarischen Aktivitäten der GRÜNEN in Oberzent.
Durch Initiative des ehemaligen Stadtrates Walter Braner, unterstützen auch grüne Mitglieder die Pflege einer Streuobstwiese am Solarfeld in Beerfelden. Diese Streuobstwiese wurde jahrelang vernachlässigt, so Bühler-Kowarsch, und kann inzwischen wieder die Funktion als ökologische Ausgleichsfläche wahrnehmen.
Die Grünen Oberzent treten dafür ein, dass vorurteilsfrei und ernsthaft eine Teilnahme am Bundesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ geprüft wird.
Bei diesem Programm müssen mindestens 5% der städtischen Waldfläche aus der Nutzung genommen und einer natürlichen Waldentwicklung überlassen werden.
Das Programm kann übrigens auch von Privatwaldbesitzern in Anspruch genommen werden. Insgesamt müssen 12 Kriterien erfüllt werden. Ziel ist es, den Wald an den Klimawandel anzupassen. Nur widerstandsfähige Wälder sind dauerhaft in der Lage,
CO2 zu speichern, der Bevölkerung Erholung zu bieten und einen Beitrag zur die biologische Vielfalt zu leisten. Für dieses geänderte Waldmanagement kann die Stadt 20 Jahre lang eine jährliche Fördersumme von ca. 170. 000 € erhalten.
Nach Ansicht von Thomas Väth wäre dies eine sichere Einnahmequelle für die Kommune. Hinzu könnten noch die weiteren Einnahmen durch den normalen Holzverkauf kommen. Im Waldwirtschaftsplan für das Jahr 2024 wird ein Überschuss von 173.000 € für die Kommune prognostiziert.
Zum Radverkehrskonzept für die Oberzent führte Bühler-Kowarsch aus, dass bisher ein konkretes Umsetzungskonzept fehle. Das Radverkehrskonzept für den Odenwaldkreis und die einzelnen Kommunen wurde fast ausschließlich durch das Land Hessen finanziert. Das Konzept liegt nun vor und schlummert vor sich hin. Die Stadt Oberzent ist seit mehreren Jahre eine hessische Klimakommune und hat Anspruch auf Fördermöglichkeiten des Landes. Leider werden die Fördermöglichkeiten nur unzureichend in Anspruch genommen, so Bühler-Kowarsch.
Für eine zukunftsfähige Verwaltung müssen dringend neue und wichtige Stellen in der Verwaltung geschaffen werden, so das Fazit der Potenzialanalyse der Firma Eicker Consult Kommunalberatung. 13 Stellen in der Verwaltung fehlen derzeit, so das Fazit der Studie. Um diese Stellen zu besetzen, muss die Stadt Oberzent mit ca. 1 Million € Mehrkosten pro Jahr rechnen.
Die Argumente für diese neuen Stellen, so Bühler-Kowarsch, sind allerdings nachvollziehbar und schlüssig. Eine bürgerfreundliche Verwaltung braucht qualifiziertes Fachpersonal, damit die bestehenden Aufgaben fachgerecht wahrgenommen werden können.
So können zusätzliche Mitarbeiter dafür Sorge tragen, dass Fördergelder erkannt und fristgerecht beantragt werden, um den städtischen Haushalt zu entlasten. Oder etwa in der Bauverwaltung können Baustellen besser überwacht werden, um Mängel bei der Ausführung von Aufträgen rechtzeitig festzustellen.
Die Mehrkosten von ca. 1 Million € pro Jahr stellen eine enorme Belastung des städtischen Haushaltes dar und bei den anstehenden Haushaltsberatungen wird sich zeigen, ob die Weichen für die Zukunft gestellt werden können. Aber auch um neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen, muss die Verwaltung der Stadt Oberzent den Anforderungen der Zeit entsprechen
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