Rede zur Einführung des neuen Landrats

Stand: Montag, 31.8.2015 – 18.00 Uhr

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Elisabeth Bühler-Kowarsch, Fraktionssprecherin

 

Sehr geehrter Herr Landrat Matiaske, sehr geehrter Herr Kübler, sehr geehrte Damen und Herren,

die einen oder anderen unter Ihnen können sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich vor fast genau sechs Jahren hier stand und zum Amtswechsel von Herrn Schnur zu Herrn Kübler gesprochen habe.

Ich habe mir jetzt meine Rede von damals noch einmal durchgelesen und vieles von dem, was ich mir damals gewünscht habe, ist immer noch aktuell. Keine Angst, ich will die gleiche Rede nicht noch einmal halten, aber vielleicht ist es möglich, zusammen mit dem neuen Landrat, den einen oder anderen Gedanken wieder aufzunehmen.

Wir hatten damals in Herrn Kübler große Erwartungen gesetzt, die aber nicht erfüllt wurden.

Heute ist nicht die Stunde, um die Differenzen in den Vordergrund zu stellen, heute wollen wir in die Zukunft blicken, um die großen Herausforderungen für den Odenwaldkreis zu meistern.

Dem scheidenden Landrat Herrn Kübler und seiner Familie wünschen wir für den weiteren Lebensweg alles Gute, vor allen Dingen Gesundheit.

Der soeben ins Amt eingeführte neue Landrat Frank Matiaske ist nicht unbedingt um sein Amt zu beneiden und die Erwartungen an ihn sind groß – auch von uns Grünen, die erstmals seit wir im Kreistag vertreten sind – immerhin schon 30 Jahre, offiziell zur Wahl eines SPD-Kandidaten aufgerufen haben – mit Erfolg.

Angeregt durch den Besuch des Guru-Festivals vor einigen Wochen in Finkenbach, möchte ich auch heute noch einmal auf einen Liedtext zurückgreifen und ein bisschen träumen.

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war der Auftritt der Gruppe Ton Steine Scherben mit dem Lied „Das war das Paradies“:

Ich habe geträumt, in der Kreisverwaltung herrscht wieder Vertrauen und arbeitsfähige Strukturen sind eingeführt,

die gesamten politischen Entscheidungen sind transparent und nachvollziehbar, für die Bürgerinnen und Bürger und die Kreistagsabgeordneten,

und bei den Kreistöchtern – OREG und OTG – kehrt wieder Ruhe, damit produktiv gearbeitet werden kann zum Wohle des Odenwaldkreises.

Ich habe geträumt, der neue Landrat spricht als erstes mit denjenigen, die sonst nicht im Vordergrund stehen oder zu Wort kommen – ganz aktuell mit Flüchtlingen und Asylbewerbern, damit sie sich hier willkommen fühlen.

Ich habe geträumt, die Energiewende und der Klimaschutz werden Chefsache und die Erfolge werden sichtbar, der Odenwaldkreis erklärt sich zur Gentechnikfreien Zone, stärkt die heimische bäuerliche Landwirtschaft. In allen Bereichen, in denen der Kreis Einfluss hat, werden bevorzugt frische, regionale Lebensmittel verwendet.

 Ich habe geträumt,

dass das Projekt „Garantiert mobil“ ein voller Erfolg wird und die Odenwälder zunehmend auch ohne Auto mobil sein können. Die Zugverbindungen nach Darmstadt, Frankfurt, aber auch Heidelberg werden noch attraktiver.

Ich habe geträumt,

das Gesundheitszentrum Odenwald wird auch zukünftig als kommunales Krankenhaus geführt und die Vollversorgung weiterhin gewährleistet. Einsparungen werden nicht auf dem Rücken des Pflegepersonals und damit auch der Patientinnen und Patienten vorgenommen.

Um die Träume zu verwirklichen, hoffe ich, dass der neue Landrat Herr Matiaske einige Anregungen aufnimmt und umsetzt.

Wir wünschen uns von Ihnen als Landrat, dass Sie Initiativen vorurteilsfrei aufnehmen und eine sachliche und offene Diskussion und ein Ringen um den besten Weg möglich wird.

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wünscht Ihnen eine glückliche Hand, gute Nerven, breite Schultern, denn die Erwartungen sind hoch und die Aufgaben immens.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Elisabeth 2015

 

 

 

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